Tansania
Stärkung von Mensch und Tier: Im Tarangire Nationalpark
konnten wir Konflikte zwischen Bauern und Elefanten
mit Chili entschärfen. Der Fokus liegt auf ökologischer
und sozialer Nachhaltigkeit sowie Artenschutz.
Safari-Fans sind fasziniert von den Elefanten, die in Herden von bis zu 300 Tieren durch den Tarangire Nationalparkt im Norden Tansanias ziehen. Doch für die Bauern, die am Rande des Schutzgebiets in kleinen Dörfern leben, sind die majestätischen Riesen ein Ärgernis, sogar eine Gefahr. Die hungrigen Tiere essen Mais, Hirse, Melonen und Tomaten, die die Farmer anbauen. Fallen die Herden über die Feldfrüchte her, können die Menschen weder ihre Familien versorgen, noch ihre Ernte verkaufen. Mit teuren Elektrozäunen, Steinen und teilweise Speeren versuchten sie die Eindringlinge fernzuhalten, doch nichts hielt sie dauerhaft auf. Eine friedliche Koexistenz von Mensch und Tier schien nicht mehr möglich.
Bis vor zwei Jahren Tierschützer der World Animal Protection und die TUI Care Foundation den Bauern eine neue Methode zeigten, die ihnen ermöglicht, die Elefanten mit Chilis und Bienen abzuwehren. Heute ist die Chili-Routine fester Bestandteil der Feldarbeit: Die Farmer bauen die feurigen Schoten selbst an, vermischen sie mit Öl und rühren eine Paste an, mit der sie tellergroße Stofflappen und Sisalschnüre tränken. Die Lappen binden sie alle paar Meter an den Zaun, der die Äcker umgibt, so hoch, dass die Elefanten sie direkt vor ihrem Rüssel haben. Dickhäuter, die das Aroma wittern, wenden sich angewidert ab.
Bienen sind die zweite „Naturwaffe“: Selbst ausgewachsene Bullen suchen das Weite, wenn sie die aggressiven afrikanischen Bienen nur summen hören. Die Farmer haben deshalb gelernt, Bienenstöcke in die Bäume zu hängen, die ihre Äcker säumen. Ihr Honig und die übrig gebliebene Chili-Schoten werden auf den Märkten der Umgebung verkauft – ein Extraeinkommen für die rund 690 Bauern, die bislang mit der Methode arbeiten. Das Projekt entspricht genau dem Ansatz der TUI Care Foundation: Hilfe zur Selbsthilfe, eine Stärkung von Mensch und Tier in der Region.
»Alle sollen in den Destinationen vom
Tourismus profitieren können.«
Als unabhängige und gemeinnützige Stiftung ist das Ziel der TUI Care Foundation, dass in Urlaubsdestinationen alle vom Tourismus profitieren können. Dazu bieten wir jungen Menschen neue Zukunftsperspektiven und engagieren uns für den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Wir setzen uns für den Erhalt von Umwelt und Natur ein. Und wir fördern Projekte, die die Lebensbedingungen verbessern und den Tourismus nachhaltig gestalten.
In Costa Rica unterstützen wir Frauen dabei, ihr eigenes Geschäft aufzubauen, während wir in Tunesien Schülerinnen einer Hotelfachschule mit einem Stipendium fördern. In Nepal konnten wir professionelle Guides ausbilden, die mittlerweile selbst als Ausbilder arbeiten und ein weltweit anerkanntes Zeugnis besitzen. Kinder und Hotelmitarbeiter in Curaçao unterrichtet die TUI Care Foundation in Naturschutz und Abfallrecycling – dadurch stärken wir Bildung, Umweltschutz und die Insel als grüne, gesunde Destination.
Lanzarote
Tradition, Umweltschutz und lokale Wertschöpfung:
Auf den Kanaren unterstützt die TUI Care Foundation
die Renaturierung von Flächen.
Lokale Traditionen und Natur bewahren, die Attraktivität der Urlaubsdestination und die lokale Wirtschaft stützen – für die TUI Care Foundation ist das der optimale Mix.
Wie wir diese Theorie in der Praxis umsetzen, lässt sich auch auf Lanzarote beobachten. Weinbau hat auf der Insel eine lange Tradition. Doch seit einigen Jahren geben immer mehr Landbesitzer die Arbeit auf, sie ist zu mühsam, nicht ertragreich. Viele der seit Generationen bewirtschafteten, oft nur einen Hektar großen Felder verfallen, der Wind weht die Mulden flach. Gemeinsam mit Partnern vor Ort hält die TUI Care Foundation die Tradition am Leben – und kombiniert sie mit biologischer Anbauweise, um auch die Natur zu schützen. Dass benachteiligte Menschen hier eine sinnvolle Beschäftigung haben, ist der dritte Aspekt, den die Stiftung fördert. Menschen, die auf dem regulären Arbeitsmarkt wenig Chancen haben, finden so auf Lanzarote einen einträglichen Job. Rund 122.000 Quadratmeter der einzigartigen Weinbaulandschaft wurden bislang restauriert, fünf Weinbauern stellten auf biologischen Anbau um und erwirtschaften dadurch höhere Erlöse.
Fördern, aber nicht abhängig machen, das ist immer unser zentrales Prinzip. Wir wollen etwas aufbauen, das sich künftig selbst tragen kann oder andere Unterstützer findet. So werden Menschen und Gesellschaften in Urlaubsdestinationen auf der ganzen Welt gestärkt.
3 fragen an
Nachhaltigkeit und Umwelt sowie Stiftungen
»Wir sind Partner der Urlaubsländer.
Soziale Balance und eine intakte
Umwelt werden immer wichtiger.«
Thomas Ellerbeck, die TUI hat 2016 die bis dahin lokale TUI Care Foundation in den Niederlanden zur konzernweiten Stiftung entwickelt – warum?
Viele unserer Konzerngesellschaften engagieren sich. Unter dem Dach der TUI Care Foundation bündeln wir jetzt unsere Kräfte konzernweit und verstärken das Engagement. Wir wollen langfristig etwas bewirken und gemeinsam mit Partnern Akzente setzen, die über den Tourismus hinaus Wirkungen erzielen. Wir versammeln in der Stiftung Experten, die um die Herausforderungen und Chancen der Stiftungsarbeit wissen. Das ist wichtig für unsere Projektpartner in aller Welt, aber auch für Urlauber, die sich beteiligen wollen.
Wie sieht der Schwerpunkt der TUI Care Foundation nun aus?
Wir verstehen uns als Partner der Reiseländer. Wo Urlauber eine schöne Zeit verbringen, sollte auch die lokale Bevölkerung profitieren. Deswegen basiert unser Engagement auf den Säulen Förderung von Kindern und Jugendlichen, Natur- und Umweltschutz sowie nachhaltige Entwicklung der Destinationen. Darüber hinaus leisten wir Nothilfe in Katastrophenfällen.
Wie viel Geld wollen Sie jährlich einsetzen, und wer entscheidet, wofür es ausgegeben wird?
Die TUI hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 jährlich zehn Millionen Euro für gesellschaftliches Engagement zusammenzubringen – der Großteil davon geht an die TUI Care Foundation. Ein Teil wird aus dem Unternehmen stammen, einen anderen Teil können unsere Kunden beitragen. Wenn Menschen in fremde Länder reisen, möchten sie häufig etwas zurückgeben. Das unterstützen wir mit der Stiftung. Wir können Urlaubern garantieren, dass ihre Spenden sinnvollen Projekten zugutekommen, die wir sorgfältig auswählen und vor Ort begleiten. Ein Beirat bewertet die Projektvorschläge und ein unabhängiges Stiftungskuratorium entscheidet über die Mittelvergabe.