»Unser Team hat dieses Jahr bei der Neuverhandlung der
Verträge tolle Arbeit geleistet. Der Schlüssel zu diesem Erfolg
sind unsere Beziehungen mit den Geschäftspartnern.«
Garry, worin bestehen die wichtigsten Aktivitäten des Bereichs Produkt & Hoteleinkauf?
Garry Wilson: TUI Group Produkt & Hoteleinkauf geht auf die ehemaligen Hoteleinkäufer-Teams der Quellmärkte zurück. Ziel war es, die Größe und Expertise der TUI Group für alle Märkte zu nutzen. Wir konzentrieren uns darauf, Synergien und Wachstumschancen zu identifizieren und auf dieser Grundlage Strategien für TUI-Destinationen zu entwickeln. Wir buchen Hotelkontingente für vierzehn Märkte – TUI Region Zentral, Region Nord und Region West – und haben differenzierte Hotelkonzepte mit internationaler Strahlkraft entwickelt. Die Kapazitätsplanung erfolgt in den jeweiligen Märkten, aber bei den anschließenden Verhandlungen mit den Lieferanten vertritt unser Team die Sicht des Konzerns. Das Einkäuferteam arbeitet eng mit den Produktteams der Quellmärkte zusammen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und entsprechend umzusetzen. Das Team ist global in den Destinationen und in den Quellmärkten tätig. Innerhalb unserer Branche gelten unsere Mitarbeiter als Experten in ihrem Bereich. Und wir versuchen natürlich, die besten Talente für unser Unternehmen zu gewinnen.
Ägypten, Tunesien und die Türkei verzeichneten im letzten Jahr massive Einbrüche. Wie flexibel müssen Sie im Hoteleinkauf sein, um kurzfristig auf Änderungen reagieren zu können?
Unser Team hat die Herausforderungen wirklich großartig gemeistert. Es hat umgehend reagiert, um unsere Risiken bei Garantien und Anzahlungen zu reduzieren, und bestehende Verträge neu verhandelt. Dadurch konnten wir Kapazitäten aus einigen Destinationen in beliebtere Urlaubsorte verlagern. Dies war ein anschauliches Beispiel für die wichtige Rolle, die Produkt & Hoteleinkauf für das Unternehmen spielt. Zugleich zeigte sich hier die Bedeutung der Flexibilität unserer Verträge. Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist aber unsere Beziehung zu unseren Lieferanten. Mit einigen arbeiten wir bereits seit mehr als fünfzig Jahren zusammen und haben einander als Partner in guten wie in schlechten Zeiten die Treue gehalten.
Welche Destinationen haben von den Veränderungen im GJ 15/16 profitiert? Wie haben Sie im Hoteleinkauf auf die Veränderungen der Reiseströme reagiert?
Spanien, Portugal, Italien, Kroatien und einige Langstreckendestinationen haben von diesen Entwicklungen profitiert, weil wir Kapazitäten aus den betroffenen Regionen umgeschichtet haben. In diesen Destinationen stand unser Team vor großen Herausforderungen: Es musste unsere bereits gebuchten Kontingente aufstocken und weitere Kapazitäten einkaufen. Zugleich galt es, bestehende Hotelkontingente mit Unterstützung unserer Hotelpartner zu schützen.
Wie bewerten Sie den Trend zu Privatunterkünften (z. B. Airbnb)?
Differenzierte Produkte, Service und Qualität der Unterkünfte sind unser wichtigster Wettbewerbsvorteil gegenüber den Anbietern von Privatunterkünften. Während Privatunterkünfte bei kurzen Städtereisen große Zuwächse verzeichnen, sind Sicherheit und Service bei der organisierten Reise weiterhin ausschlaggebende Faktoren für den Familienurlaub als Haupturlaub des Jahres.
Welche Trends erwarten Sie für die nächsten Jahre?
Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere besondere Stärke – innovative, differenzierte Produkte in einem internationalen Rahmen zu schaffen. Unser Hauptaugenmerk sollte daher auf weiterem Wachstum unserer Kern-Hotelmarken und -konzepte in aller Welt liegen. Daneben sollten wir uns auf neue Entwicklungen wie Multicentres (Urlaub mit mehreren Reiseetappen), Rundfahrten usw. konzentrieren.